„Marie Luise Kaschnitz als Beispiel für ein engagiertes Leben im Alter“
Mitten im Wald bei Hattingen-Welper liegt die „Willi-Michels-Bildungsstätte“, in die das Pfarrfrauenforum Frauen von Pfarrern im Ruhestand und Pfarrwitwen zu einer zweieinhalb tägigen Tagung eingeladen hatte.
Von Lübbecke bis Lüdenscheid, von Borgholzhausen bis Recklinghausen – aus vielen Teilen der EKvW kamen die Frauen angereist, die sich für das Thema „Marie Luise Kaschnitz als Beispiel für ein engagiertes Leben im Alter“ interessierten.
Während in den Vorjahren jeweils Referenten oder Referentinnen von außerhalb engagiert worden waren, waren bei dieser Tagung zwei Frauen aus dem Kreis der Ruhestands-Pfarrfrauen die Referentinnen: Claudia Hülsenbeck und Dorothea Hahn aus Bielefeld.
Passend zur Jahreszeit hatten die beiden den Raum herbstlich geschmückt, und es stellte sich schnell heraus, dass auch die herbstliche Dekoration mit Marie Luise Kaschnitz zu tun hatte: durch den ersten Text, einen Ausschnitt aus einem Brief an die Schwester der Dichterin, erfuhren die Teilnehmerinnen, dass der Herbst die liebste Jahreszeit der Marie Luise Kaschnitz war.
Von Anfang an gelang es den beiden Referentinnen, die Teilnehmerinnen in ansprechender und spannender Weise mit der großen deutschen Dichterin bekannt zu machen. Es glückte ihnen dadurch, den Frauen die nicht immer leicht verständlichen Texte der Marie Luise Kaschnitz zu erschließen. Die Tage waren ausgefüllt mit dem Hören auf kurze Referate, mit intensiven Gesprächen und engagiertem Sich-Auseinandersetzen mit Prosatexten und Gedichten der Büchner-Preisträgerin Kaschnitz. Immer wieder gab es auch Überraschendes: so am letzten Abend, als die Frauen in den
Tagungsraum kamen, wo quer durch den Raum eine Leine gespannt war, an der Kaschnitz-Gedichte hingen. Diese konnten sie zunächst lesen, sich dann eines abnehmen und später in der Runde vorlesen. Jede fand „ihr“ Gedicht und begründete nach dem Vortragen die Auswahl.
Besonders schön fanden es die Frauen, dass sie danach auch noch die restlichen Gedichte zum Mitnehmen von der Leine „pflücken“ durften.
Eine Mittagspause nutzten die Frauen, um der schönen Fachwerkstatt Hattingen einen Besuch abzustatten. Mit Pfarrer Ludwig Nelles hatten sie einen kundigen Führer, der sie durch die Altstadt führte und ihnen auch nicht ohne Stolz „seine“ St. Georgs-Kirche zeigte.
Das Tagungshaus in Hattingen-Welper fanden die Frauen so angenehm, dass sie im kommenden Jahr dort wieder zusammenkommen möchten. Dann wird es mit Katharina von Bremen als Referentin um die Theologin Dorothee Sölle gehen.
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