Das Forumstag-Team hatte mit Bedacht ein Fragezeichen und ein Ausrufungszeichen hinter das Zitat aus dem 31. Psalm gesetzt, das dem Forumstag in Hattingen-Holthausen sein Thema gab.
Mit einer für die meisten Frauen neuen Methode der Bibelarbeit, dem Bibliolog, sollte jede für sich erspüren, ob und wie weit für sie die Aussage des Psalmisten zutrifft.
Schon die Namensschildchen verrieten, dass der Forumstag zum 10. Mal stattfand und somit schon eine gewisse Tradition hat.

Bei der Begrüßung verwies Martina Streppel auf die Wandkarte mit den Kirchenkreisen der EkvW, in der die Orte markiert waren, an denen die bisherigen Forumstage stattgefunden haben.
Referentin des Tages war Pfarrerin Michaela Langenheim aus Essen, die die Frauen zum Bibliolog einlud. Der Name der Methode sei eine Kombination aus Bibel und Dialog, und jede hätte dabei die Freiheit, aktiv mitzumachen oder still und meditativ dabei zu sein, so die Referentin. Wer sich von dem jeweils zitierten Vers angesprochen fühle und etwas sagen möchte, solle die Hand heben, sie komme dann neben diese Person.
Eine sehr spannende und mitreißende Art der Bibelarbeit begann. Mit der aufgeschlagenen Bibel in der Hand malte Michaela Langenheim jeweils die Szene aus, in der wir uns als Pilgerinnen auf dem Weg zum Tempel in Jerusalem befanden, las dazu einen Vers aus Psalm 31 und fragte zum Beispiel: „Pilgerin, wie geht es dir? Was fühlst Du?“ Wenn eine Frau nun die Hand hob, stellte sich die Referentin neben sie, hörte aufmerksam zu und wiederholte dann das Gesagte, fasste dabei manchmal zusammen oder präzisierte das

Gesagte. Noch intensiver wurde die Auseinandersetzung mit dem Text, wenn sie nachfragte, z.B. „Was würdest du dir jetzt wünschen?“ oder „Was möchtest du mitnehmen von dem hier Erlebten?“
Am Ende las die Referentin sehr ausdrucksstark den Text noch einmal im Zusammenhang vor.
Bei dieser Arbeit verging die Zeit wie im Flug, und beim Feedback sagte eine Teilnehmerin, sie habe manche Worte beim abschließenden Textvortrag ganz neu gehört und verstanden. Andere betonten, wie befreiend es für sie sei, dass es bei dieser Methode kein „Richtig“ oder „Falsch“ gebe: was ich fühle und sage, stimmt für mich, auch wenn andere etwas anderes fühlen und sagen.
Eine Methode, die die Gefühle anspricht und nicht dogmatisches Wissen, die viel Freiheit und Mitspracherecht gibt – so ein anderer Kommentar.
Bei der anschließenden Gruppenarbeit tauschten sich die Frauen aus über: „Denn du bist mein Fels und meine Burg – Zuhause sein bei Gott: wie erlebe ich das in meinem Leben?“
Wie immer bei Forumstagen kam auch das Singen nicht zu kurz. Doris Petrick hatte u.a. einen alten „Schlager“ aus gutem Grund ausgewählt: das Lied „Danke für diesen guten Morgen“, von Martin Gotthard Schneider vor 50 Jahren gedichtet und komponiert, stand am Anfang des neuen Liedguts!

Den Nachmittag verbrachten die Frauen in der alten Fachwerkstadt Hattingen, die sie bei einer Stadtführung näher kennenlernten.

Im Gemeindehaus der Georgskirche gab es beim Kaffee Informationen zur Arbeit des Pfarrfrauendienstes, bevor Pfarrer Nelles den Frauen „seine“ Kirche zeigte und erklärte.
In der St. Georgskirche fand dann auch die abschließende kleine Andacht statt.
Die Teilnehmerinnen bedankten sich herzlich beim Vorbereitungsteam und bei Corinna Nelles, die die diesjährige Gastgeberin in Hattingen-Holthausen war.