„…ich habe euch kein Weibergeschwätz geschrieben…“

500 Jahre Reformation von Frauen mitgestaltet

Im Liudgerhaus, mitten in Münster nahe beim Dom, trafen sich fünfzehn Frauen, um von der Referentin Dr. Anneliese Bieber-Wallmann etwas über Frauen zu erfahren, die wesentlich zur Verbreitung der Reformation beigetragen haben.

Die Referentin, frisch emeritiert, hatte sicher selten so eifrige Zuhörerinnen wie die Pfarrfrauen!
Was aber hauptsächlich daran lag, dass Frau Bieber-Wallmann ihr Thema äußerst spannend und lebendig vortrug. Da wurden aus den Pfarrfrauen schnell wissbegierige Studentinnen! Für manche war das Thema neu, sie kannten außer Katharina von Bora keine der weiteren vorgestellten Frauen, andere hatten sich schon näher mit dem Thema beschäftigt. Aber auch für Letztere gab es viel Neues. Und für alle war es spannend, wie die Referentin das Reformationsgeschehen und die vorgestellten Frauen in den historischen und sozialgeschichtlichen Zusammenhang einzuordnen wusste.

Wir lernten Elisabeth Cruciger, die erste evangelische Liederdichterin, kennen, ebenso Katharina Zell, die als Pfarrfrau, Schriftstellerin und Predigerin in Straßburg wirkte.
Willibrandis Rosenblatt war in der oberdeutschen Reformation tätig, und von Argula von Grumbach stammt der Satz, der der Tagung den Titel gab.

Auch literarische Zeugnisse lernten wir kennen: zum einen Ausschnitte aus Eva Zellers „Die Lutherin“, zum anderen die „Judith von Münster“ von N. Johannimloh, der die der radikalen Reformation in Münster angehörende Hille Feicken vorstellt.

Zum guten Gelingen der Tagung trug auch das Tagungshaus bei mit seinen schönen Zimmern, dem Speisesaal, wo wir bestens beköstigt wurden, und der Kapelle.

Der Dank der Teilnehmerinnen galt Gisela Ruschke, die die Tagung leitete und die hervorragende Referentin gefunden hatte, und natürlich der Referentin selbst.

Und wie immer war der Kontakt der Frauen untereinander ein wichtiger Teil der Tagung, den keine missen will: Altbekannte wiedertreffen, Neue kennenlernen, das gehört einfach dazu!

Dank an Marita Scheer für die meisten der im Bericht verwendeten Fotos!