Bibel und Botanik

„Wozu diese Verschwendung?“

Einen spannenden Tag erlebten die Teilnehmerinnen des diesjährigen Forumstages in Letmathe, in nur kleinem Kreis, da krankheitsbedingt kurzfristig viele absagen mussten.

Die beiden Überschriften ergeben sich aus der Tatsache, dass es im Bibelgarten neben der Friedenskirche in Letmathe die Botanik der Bibel zu sehen gibt, und dass andererseits das kostbare Salböl, mit dem Jesus von einer Frau gesalbt wird, aus einer Pflanze hergestellt wird, nämlich der Narde.

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Die biblische Erzählung Markus 14, 1-9 erlebten die Frauen als Bibliolog, einer noch recht neuen Form von Bibelarbeit. Elisabeth Werth vom evangelischen Bibelwerk im Rheinland stellte zunächst diese Methode vor. Entwickelt wurde der Bibliolog von Peter Pitzele, einem nordamerikanischen Juden und klinischem Seelsorger. Er verbindet beim Bibliolog den Bibeltext mit Methoden der klinischen Seelsorge und versteht dieses Vorgehen als moderne Form der alten jüdischen Methode des Midrasch.

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Elisabeth Werth führte in den biblischen Kontext ein: Jesus und seine Jünger sind bei Simon eingeladen. Es folgten die Verse, wie die Frau hereinkommt und Jesus das kostbare Nardenöl über den Kopf gießt. Nun stiegen die Teilnehmerinnen in die Geschichte ein:
als die salbende Frau, als Simon oder als Jesus äußerten sie ihre Gedanken zu dem Geschehen.

Nachdem die Referentin die weiteren Verse der Erzählung vorgelesen hatte, standen drei Stühle bereit mit den Schildern Simon“, „Jünger“ und „Frau“. Die Teilnehmerinnen konnten sich nun hinter einen der Stühle stellen und sagen, wie sie aus der Rückschau über das Geschehene denken.

Ganz lebendig und spannend war das! Eine sehr intensive Art, in einen Bibeltext „hineinzusteigen“!

Dem Erlebten nachspüren konnten alle beim Gestalten des abgedruckten Bibeltextes nach der Methode des Bible Art Journaling. Die Fotos zeigen, wie kreativ die Teilnehmerinnen waren und wie viel Freude sie dabei hatten!

 

Nach einem leckeren Mittagessen lernten die Frauen den Letmather Bibelgarten kennen: zunächst als eindrucksvollen Film, der den Garten durch das Jahr hindurch zeigt, danach „in natura“, schneebedeckt und mit zum Teil frostschützend eingewickelten Pflanzen. Aber der Mandelbaum blühte bereits!

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Frau Brigitte Wiedkamp, die gute Seele des Gartens, die ihn mit zwei weiteren Frauen hegt und pflegt, erzählte von der Idee, der Planung und Entstehung des Gartens. Sie bietet auch Führungen an, was Gruppen aus nah und fern anlockt. Kontakt: Brigitte Wiedkamp, Tel. 02374 15134.

 

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Im winterlichen Bibelgarten:

 

In der Friedenskirche:

In der Friedenskirche erzählte Pfarrer Hölscher vom Entstehen der Gemeinde, vom Bau der Kirche und besonderen Ereignissen im Gemeindeleben.

Danach gab es wie immer beim Forumstag einen meditativen Abschluss mit einem Segen und dem Lied „Gott stärke dich“.

Der Dank der Teilnehmerinnen ging an Doris Petrick und Martina Streppel, die durch ihre Vorbereitung und Leitung den Teilnehmerinnen diesen schönen Tag ermöglicht hatten.