Loslassen können – Abschied nehmen

Unter dem Thema „Loslassen können –Abschied nehmen“ trafen sich vom 2.-5.8 2021 siebzehn Frauen im Landhaus Nordhelle.  Der Titel passte in diesem Jahr  besonders gut, da es galt, Abschied zu nehmen von über 20 Jahren Tagungsarbeit mit Pfarrfrauen und anderen Frauen mit Dita Ostermann-Schur als Referentin und fast ausnahmslos im früheren Haus Nordhelle. Auch von Doris Petrick als Tagungsleiterin hieß es Abschied zu nehmen.

         Wie immer fand sich die Gruppe, im Stuhlkreis um eine besonders gestaltete Mitte sitzend, schnell zu einer vertrauten Gemeinschaft zusammen. Die von allen bewunderte Mitte hatte in diesem Jahr Elke Jochum gestaltet: eine Eisenbahnlandschaft, deren Zug sogar fahren konnte!

Die meisten Teilnehmerinnen kennen sich seit Jahren und schöpfen viel Kraft aus diesen drei Tagen intensiven Austausches.

Das Thema Abschied bewegte uns intensiv: Abschied von Tätigkeiten, die mir eigentlich zuviel sind, von Fähigkeiten, die mir abhanden kommen, von Vorstellungen, z.B. zur Gestaltung des Ruhestandes, von Menschen, die verstorben sind, waren Gedanken, die wir miteinander teilten. In großer Offenheit und begleitet von guten Gesprächsimpulsen fand ein intensiver Austausch statt.

Die Tage begannen jeweils mit Andacht und Liedern zum Thema.

Das Singen aus von Doris Petrick zu jeder Tagung speziell hergestellten Liedblättern hat immer einen wichtigen Platz und findet guten Zuspruch. Außerdem hatten wir diesmal ein Duo aus 2 Blockflöten, das Musik von Bach und Telemann beisteuerte. Das Tanzen von einigen meditativen Tänzen war eine wohltuende Unterbrechung der oft sehr intensiven Gespräche.

Doris und Astrid

         Am Dienstagabend gab es wieder einen Film, diesmal „Still Alice“, der das Leben einer Frau beschreibt, die in jungen Jahren die Alzheimerkrankheit bekommt und damit leben muss, schrittweise viele Kompetenzen zu verlieren und ständig Abschiede nehmen muss.

         Ein besonderer Beitrag war der Vortrag von Bettina Willimczik zu Caspar David Friedrich. Anhand von groß projizierten Bildern lernten wir das Leben und Werk dieses romantischen Malers kennen, der zur Zeit Napoleons in Greifswald und Dresden lebte. Nach schweren Kinderjahren hatte er immer wieder mit Depressionen zu kämpfen, was sich auch in seinen Bildern niederschlägt. Die Bilder „Kreidefelsen auf Rügen“ und „Kreuz im Gebirge“ sind bekannt und zeigen seinen eher schwermütigen Charakter.

          Bettina Jochum steuerte wieder in professioneller Weise ein Märchen bei, was immer zu sehr angeregten Gesprächen über Lebensweisheiten und –wahrheiten führt.

         Der letzte Abend war von Abschiednehmen geprägt. Mit Sekt stießen wir auf die lange Referentenzeit von Dita an. Marita Scheer hatte sich die Mühe gemacht, von fast allen Tagungen seit 2007 Fotos auszusuchen und sie uns zu präsentieren. Als Ausblick in die Zukunft haben wir ein jährliches Treffen über einen halben Tag vereinbart. Vielleicht kann es im nächsten Sommer in Schwerte stattfinden.

         Wir haben uns in dem neu gestalteten Landhaus Nordhelle wieder sehr wohlgefühlt, die Küche verwöhnte uns wie immer. Die Preise der zu kaufenden Getränke bremsten allerdings unsere Trinklust.

          Wir gingen in froher Stimmung auseinander und hoffen, uns doch immer mal wieder sehen zu können, nicht zuletzt bei den Tagungen des Pfarrfrauenforums. Vielen Dank an alle, die zum Gelingen der Tagung beigetragen haben!

Noch

Ich will aber nicht weise,
Ich will lebendig sein.
Ich bin noch auf der Reise.
Und Schopenhauereien
Werde ich später treiben.
Noch nehme ich mir die Zeit,
Zu sehen und zu schreiben,
Zu gehen und zu bleiben,
Zu leben lang und breit.
Eva Strittmatter

Neben anderen Texten begleiteten uns dieses Gedicht und das Lied „Der letzte Tanz“ von Axel Bosse zu unserem Thema „Loslassen können – Abschied nehmen„.